Expertisen

Ein ergänzender Strang in der Erarbeitung von Impulsen zur Weiterentwicklung der Heimerziehung sind Expertisen zu einzelnen Fragestellungen und Themenfeldern. Die in Auftrag gegebenen Expertisen können Sie hier einsehen und downloaden.

Unveräußerliche Rechte junger Menschen in den stationären Hilfen zur Erziehung anerkennen und sichern!

Alexandra van DriestenThomas Friedrich, Sabine Gallep, André Neupert, Tanja Redlich und Mechthild Wolff haben sich mit einer neuen Expertise im Rahmen des Zukunftsforums Heimerziehung (organisiert und ausgerichtet von der IGfH ) mit der Umsetzung, Gewährung und Aushandlung von Grundrechten der jungen Menschen im Alltag stationärer Hilfen auseinander gesetzt.

Die Autor*innen benennen wichtige Bereiche in der alltäglichen Praxis der Heimerziehung, in denen häufig über die Rechte junger Menschen diskutiert und entschieden wird. Entlang der Dimensionen „Leistungsrechte“, „Alltagsrechte“, „ Bildungs- und Förderrechte“ und „Beschwerderechte“, werden exemplarisch Fragen zum Taschengeld, zur Smartphone- und Mediennutzung bzw. Internetzugang bishin zu  Peer- und Paar-Beziehungen, Intimität und Besuchskontakte der jungen Menschen innerhalb der Einrichtung bzw. Wohngruppe in den Blick genommen.
Schließlich werden Beschwerderechte als unveräußerliche Rechte von Kindern und Jugendlichen in stationären Wohnformen diskutiert. Dabei prüft die Expertise – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – wie es um die unveräußerlichen Rechte der jungen Menschen in diesen Bereichen bestellt ist und will einige Antworten auf praxisrelevante Einzelfragen geben. Ziel guter Praxis ist es, dass Fachkräfte und junge Menschen gut über ihre Rechte informiert sind und Aushandlungsprozesse zwischen Fachkräften, jungen Menschen und ihren Eltern über mögliche Entscheidungsrahmen auf Augenhöhe stattfinden.

In diesem Sinne will die Expertise anregen, dass ein vertiefter Diskurs altersentsprechend und entlang den Möglichkeiten junger Menschen geführt wird, damit diese ihre Rechte besser kennen und in Anspruch nehmen können.

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Was bewegt die Forschung zur Heimerziehung? – Stand und Perspektiven | 2021

Liane Pluto, Christian Schrapper, Wolfgang Schröer

Die Fachpraxis der Heimerziehung ist aufgrund der Interventionsintensität und der langfristigen Folgen von Heimerziehung für die soziale Teilhabe der jungen Menschen und ihr persönliches Leben in besonderer Weise darauf angewiesen, über rationales und nachprüfbares Wissen über  „was sie tut“ und „wie sie es tut“, zu verfügen. Als öffentlich verantwortetes Handeln für junge Menschen muss Heimerziehung also auf dem Stand des aktuellen wissenschaftlichen Wissens über die Gestaltung hierfür zuständiger Organisationen, möglicher und sinnvoller fachlicher Konzepte sowie erkennbarer Auswirkungen auf die Situation und die Entwicklung junger Menschen gestaltet werden. Vor allem junge Menschen selbst haben ein Recht darauf, dass staatlich verantwortete Dienstleistungen, die so tief in ihr Leben und ihre Grundrechte eingreifen, an dem aktuellen Stand wissenschaftlichen Wissens orientiert und geprüft werden.


Vor diesem Hintergrund fragt die Publikation von Liane Pluto, Christian Schrapper und Wolfgang Schröer, was die Forschung zur Heimerziehung bewegt und wie sich der aktuelle Stand und die Perspektiven dieses Forschungsfeldes darstellen. Zu diesen Themen und Fragestellungen fand im Februar 2020 im Rahmen des Zukunftsforums Heimerziehung ein Workshop mit Wissenschaftler*innen, die zu unterschiedlichen Themenbereichen der Heimerziehung forschen, in Frankfurt a. M. statt. Ziel dieses Zusammentreffens war es, sich gemeinsam über den Stand der Heimerziehungsforschung zu verständigen und Perspektiven zu diskutieren. Die Ergebnisse dieses Workshops fließen auch in dieses Papier ein.

Die Dokumentation kann unter folgendem Link gegen eine Schutzgebühr auch als Print-Version erworben werden.

Download: Was bewegt die Forschung zur Heimerziehung?

Heimerziehungsforschung in Deutschland | 2020

Benjamin Strahl

Bislang liegen nur wenige Systematisierungsversuche oder Metaanalysen bezüglich der Heimerziehungsforschung in Deutschland vor. Dies liegt u. a. daran, dass allein eine Systematisierung des Handlungs- und Praxisfeldes Heimerziehung aufgrund der Vielfältigkeit und starken Ausdifferenzierung der verschiedenen Organisationsformen schwierig und eine Abgrenzung zu anderen Feldern nicht immer trennscharf möglich ist. In der Expertise nimmt Benjamin Strahl eine Bestandsaufnahme und einen vertiefenden Einblick in die Heimerziehungsforschung in Deutschland seit der Heimreform in den 1970er-Jahren vor.

Hierfür werden im ersten Kapitel bestehende Metaanalysen und Systematisierungsvorschläge zur Heimerziehungsforschung vorgestellt. Daraufhin werden im zweiten Kapitel bisherige Forschungsschwerpunkte und -perspektiven in ihrer chronologischen Entwicklung rekonstruiert und aufgezeigt. Abschließend werden im dritten Kapitel Anregungen und Hinweise für mögliche zukünftige Schwerpunkte und Perspektiven der Heimerziehungsforschung benannt, die eine Weiterentwicklung der Heimerziehung insgesamt vorantreiben könnten.

Die Expertise zum aktuellen Stand der Heimerziehungsforschung in Deutschland soll somit im Rahmen des Zukunftsforums Heimerziehung dazu beitragen, Anregungen zu einer Weiterentwicklung der Heimerziehung zu liefern.

Die Dokumentation kann unter folgendem Link gegen eine Schutzgebühr auch als Print-Version erworben werden.

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Empirische Standortbestimmung der Heimerziehung | 2020

Agathe Tabel

Die Heimerziehung stellt eine der intensivsten Interventionsformen in der Biografie eines jungen Menschen und seiner Familie dar. Vor dem Hintergrund dieser besonderen Stellung im Leistungsspektrum der Hilfen zur Erziehung und der weiterhin aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Unterbringung geflüchteter Jugendlicher ist eine empirische Standortbestimmung mehr denn je unerlässlich.

In der Expertise wird das Feld der Heimerziehung aus dem Blickwinkel der Daten der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik fachwissenschaftlich analysiert. Im Kern wird in der Expertise danach gefragt, wie sich Heimerziehung in den letzten Jahren entwickelt hat, wo sie aktuell steht, wohin sie sich in naher Zukunft möglicherweise hinbewegen wird und welche Herausforderungen damit für die Akteur*innen des Handlungsfeldes verbunden sind. Insbesondere die „KomDat Jugendhilfe – Kommentierte Daten der Jugendhilfe“, zentrale Daten des „Kinder- und Jugendhilfereports 2018“ und vor allem des „Monitor Hilfen zur Erziehung“ wurden für die Analyse herangezogen.

Die Dokumentation kann unter folgendem Link gegen eine Schutzgebühr auch als Print-Version erworben werden.

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